Der Herbst ist da und mit ihm die bunten Blätter an den Bäumen. Ich genieße es, mit dem Rad zur Praxis zu fahren. Auch wenn ich dafür einen kleinen Schlenker machen muss, nehme ich immer die Strecke am Altenberger Dom entlang. Gerade morgens, wenn es dort so ruhig und friedlich ist, hat Altenberg einen ganz besonderen Zauber, den ich sehr liebe.



Webinar „Achtsamkeit und Selbstmitgefühl bei chronischen Schmerzen“
An zwei Abenden im September habe ich an einem Online-Webinar mit Christiane Wolf teilgenommen. Das Thema war „Achtsamkeit und Selbst-Mitgefühl bei chronischen Schmerzen“. Christiane Wolf ist Ärztin und Mindfulness-Lehrerin. Schon vor Jahren habe ich ihr Buch „Outsmart your pain“ gelesen, und war sehr angetan. Ich habe mich daher sehr gefreut, sie mal in „fast echt“ zu erleben. Übrigens gibt es ihr Buch zwischenzeitlich auch auf deutsch. Es heißt wie das Webinar „Achtsamkeit und Selbstmitgefühl bei chronischen Schmerzen“ und ich kann es sehr empfehlen!
Vieles von dem, worüber sie spricht, deckt sich mit meinen Erfahrungen und meiner Herangehensweise als Traumatherapeutin. Christiane Wolf betont die Wichtigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes bei der Behandlung chronischer Schmerzen. Die Persönlichkeit der Patientin und ihr soziales Umfeld spielen eine Rolle. Ebenso sind selbst erlebte oder transgenerational weitergegebene Traumata von Bedeutung.
Chronischer Schmerz ist oft ein gelernter Schmerz. Dein Gehirn missinterpretiert bestimmte Reize. Auch spielen deine Gedanken und deine Sorgen in Bezug auf die Schmerzen eine Rolle und können sie verstärken. Ganz grundsätzlich ist es daher hilfreich, deinem Nervensystem zu helfen, sich zu regulieren, um den Stresskreislauf nicht weiter anzutreiben.
Im Umgang mit chronischen Schmerzen ist Selbstmitgefühl eine wunderbare Stütze. Ich bin ein großer Fan von Selbstmitgefühl. Selbstmitgefühl ist nicht identisch mit Selbstmitleid. Es geht im Prinzip „nur“ darum, freundlich zu dir selbst zu sein: „Puh, das ist gerade echt schwer!“ So, wie du mit einer Freundin sprechen würdest, der es gerade nicht gut geht. Das klingt so einfach, ist es aber leider nicht. Viele gehen mit inneren Sätzen wie „Reiß dich zusammen“ oder „Andere haben es schwerer“ eher hart mit sich ins Gericht.
Ein ausführlicher Blogbeitrag zum Webinar und zu chronischen Schmerzen ist in Arbeit.
Rolfing hilft dir, dich sicher zu fühlen
Ebenfalls im September gab es das Webinar „Vestibulärsystem und Neurozeption“ von Larissa und Herbert Grassmann. Neurozeption geht zurück auf den Neurowissenschaftler Dr. Stephen Porges. Neurozeption bezeichnet die ständig im Hintergrund ablaufende Überprüfung deines Nervensystems, ob es gerade sicher, gefährlich oder lebensgefährlich für dich ist.
Dein Gleichgewichtsorgan im Innennohr kann zu einem Gefühl von Sicherheit beitragen. Es sagt deinem Gehirn, wo oben und wo unten ist und wo du dich im Augenblick befindest. Das gibt deinem Nervensystem Orientierung und Klarheit. Gerade das Gefühl für oben geht verloren, wenn du dich nicht gut fühlst, wenn du überfordert und buchstäblich niedergedrückt bist. Im Webinar ist mir nochmals bewusst geworden, wie gut Rolfing hier helfen kann.
Rolfing ist eine wunderbare Möglichkeit, dein Gefühl für oben wiederzufinden. In dieser Faszienarbeit geht es um Aufrichtung und Bewegung in der Schwerkraft. Du kannst erleben wie es ist, deine Füße auf dem Boden zu spüren, dich geerdet und getragen zu fühlen und gleichzeitig aufrecht und präsent im Raum und in deinem Leben zu sein.
Hast du Lust, Rolfing mal auszuprobieren? Hier kannst du Rolferinnen und Rolfer in deiner Nähe finden.
Das habe ich im September gebloggt
Im September habe ich zwei Blogartikel veröffentlicht. Das ist für mich eine gute Quote. Bei Judith hatte ich mich zum VIB (Very Interesting Blogger 🙂 ) angemeldet und so bekomme ich regelmäßig Vorschläge für Blogartikel. Auch wenn ich diesen nicht immer folge, oder nicht sofort folge, so ist ihre wöchentliche E-Mail doch jedes Mal eine gute Erinnerung: „Bloggen! Bloggen! Bloggen!“ 🙂
Lies gerne mal rein in die Artikel. Vor allem Fawning ist eine Reaktion, die viele Frauen kennen und die viele Frauen, unterschiedlich stark, betrifft. Und da schließe ich mich ein.
Ausblick auf den Oktober
Du kannst in Köln mit mir arbeiten
Ab Oktober werde ich montags in Köln sein, in der schönen Südstadt. Für 4 Monate übernehme ich den Raum einer Kollegin und probiere aus, wie sich Arbeiten in Köln anfühlt. Direkt nebenan in der Merowinger Straße gibt es nette Cafés und ich freue mich darauf, in der Mittagspause ein wenig Stadtflair zu genießen.
Begleitung ISP Training in Bukarest
Ebenfalls im Oktober findet das letzte von insgesamt 3 Modulen des ISP Trainings in Bukarest statt. Im ISP, der Integralen Somatische Psychologie, geht es um die Verkörperung von Emotionen. Emotionen, die da sein dürfen und die du im Körper wahrnimmst, können vom Gehirn besser verarbeitet werden. Deine Kapazität sie zu halten wächst und das Risiko, dass sie symptomatisch werden sinkt.
Gemeinsam mit anderen internationalen KollegInnen begleite ich in Bukarest die Teilnehmerinnen, wenn sie das morgens Gelernte nachmittags in Kleingruppen üben. Hinzu kommen Einzelsitzungen, die wir AssistentInnen in der Mittagspause oder abends anbieten. Das sind sehr intensive und lange, aber auch immer wieder spannende Tage. Dr. Raja Selvam zu hören inspiriert und die Assistenz ist eine tolle Gelegenheit, das eigene Wissen zu vertiefen.
Von Bukarest habe ich bisher nicht sehr viel gesehen. Vielleicht wird es dieses Mal anders.
Newsletter
Vor kurzem habe ich meinen Newsletter gestartet. Hier geht es primär um das Nervensystem, Faszien und Trauma. Meld dich doch im Pop-up an und bleib auf dem Laufenden! Vielleicht sehen wir uns ja dort wieder!