Die ganzheitliche manuelle Faszientherapie Rolfing ist eine effektive Möglichkeit, Beschwerden zu lindern. Bei chronischen oder anhaltenden Beschwerden kann es jedoch sinnvoll sein, sich den darunter liegenden Themen zusätzlich traumatherapeutisch zu nähern.
Das „Da-sitzt-noch-was-Gefühl“
Viele Klient*innen, die sich für Rolfing interessieren, wissen ja, dass es neben den körperlichen noch „seelische Blockaden“ gibt, dass da „noch was sitzt“.
Rolfing kann Mut machen, sich für Traumatherapie zu öffnen und ist eine gute Vorbereitung für körperorientierte Ansätze wie Somatic Experiencing.
Rolfing als Wegbereiter für Traumatherapie
Es gibt verschiedene Gründe, warum Rolfing dir helfen kann, einen Zugang zu Traumatherapie zu finden:
- Die Hemmschwelle für Rolfing ist niedriger. Vor allem bei körperlichen Beschwerden ist es erstmal leichter und naheliegender, sich für eine manuelle Methode wie Rolfing zu entscheiden, zumal Rolfing sehr wirksam ist.
- Häufig höre ich dann „Sie machen ja auch Traumatherapie…“. Während einer Rolfing Sitzung ist es einfach, sich dem Thema Nervensystem und Trauma unverbindlich zu nähern, Hintergründe und Zusammenhänge zu erklären und Fragen zu beantworten.
- Dein autonomes Nervensystem bleibt bei Trauma in einer anhaltenden Stressreaktion stecken. In den Faszien wiederum gibt es sehr viele Zellen deines autonomen Nervensystems. Insofern ist Rolfing eine wunderbare Möglichkeit, mit deinem autonomen Nervensystem zu kommunizieren und beruhigend und entspannend einzuwirken. Deine innere Wappnung kann dann ein wenig nachlassen.
- Traumatische Erinnerungen sind in deinem Körper und in den Faszien gespeichert. Indirekt werden diese Erfahrungen durch Rolfing angesprochen und können an die Oberfläche kommen, in Form von Gefühlen oder Erinnerungen. Das kann ein Hinweis für dich sein, dass es da etwas gibt, das sich lohnt anzuschauen.
- Durch Rolfing lernst du, deinen Körper positiv wahrzunehmen. Nach einer Sitzung fühlt er sich meistens präsent und verändert an: leicht oder aufrecht oder geerdet. Dies ist eine wichtige neue Erfahrung, vor allem wenn du deinen Körper sonst kaum spürst bzw. Körper für dich mit Schmerz gleichgesetzt ist.
- Rolfing verbessert deine Körperwahrnehmung. Körperwahrnehmung fällt vielen Menschen schwer, aber im direkten Vergleich – wenn ich am rechten Arm gearbeitet habe und dich dann frage, wie sich der rechte im Vergleich zum linken anfühlt – ist es einfacher einen Zugang und passende Worte zu finden. Es wird deutlich, dass sich dein Körper unterschiedlich anfühlen kann und eine Empfindung sich auch wieder verändert. Das ist eine gute Vorbereitung auf eine körperorientierte Traumatherapie wie Somatic Experiencing.
- Rolfing erlebst du im Hier und Jetzt und Veränderung passiert im Hier und Jetzt.
- Im Rahmen einer Rolfing Sitzung bietet es sich an, Ressourcen zu benennen und erste Erfahrungen mit der Verkörperung von Ressourcen zu machen.
- Nach sexuell missbräuchlichen Erfahrungen kann Rolfing helfen, Berührung wieder als sicher zu erleben. Das kann sehr heilsam sein. Am Anfang einer Sitzung frage ich immer, wo du zuerst berührt werden möchtest (bei vielen ist das ein Arm) und im weiteren Verlauf kündige ich an, wenn ich woanders berühren möchte und hole mir dafür dein Einverständnis ab. Du hast jederzeit die Kontrolle! Rolfing-Berührungen sind klare Berührungen und geben dir Orientierung.
Fazit: Faszientherapie und Traumatherapie passen zusammen
Vielleicht ist dir schon länger bewusst, dass Traumatherapie für dich sinnvoll sein könnte, vielleicht wird dir das erst im Laufe der Rolfing Sitzungen klar. Insbesondere für körperorientierte Traumatherapie kann Rolfing eine gute Ausgangsbasis sein.
Du lernst, deinem Körper wieder zu vertrauen, wirst neugierig und fühlst dich sicher genug, tiefer zu forschen.
Leidest du schon lange unter Anspannung, Unruhe oder Schmerzen und kommst nicht weiter? Vereinbare gerne dein kostenloses Kennenlerngespräch, wenn du dich fragst, ob Rolfing das richtige für dich sein könnte.