Praxisrückblick Mai, Juni und dreiviertel Juli 2023

Lies hier über meine Website, Fortbildungen und die heilsame Kraft von Quilten!

Ich falle direkt mal mit der Tür ins Haus: Meine neue Website ist online! Da sind wirklich sehr viel Zeit, Herzblut und Hirnschmalz reingeflossen. Dass sie jetzt online ist, ist schon auch ganz schön aufregend und ich bin seeeehr gespannt, wie sie ankommen wird.

In diesem Rückblick geht es ebenso um Weiterbildungen. Im körper- und traumatherapeutischen Kontext sind die insofern besonders bereichernd, weil es nie nur um Wissensvermittlung und kognitives Lernen geht, sondern immer auch um persönliche Erfahrungen und persönliches Wachstum. Je mehr ich kognitiv Gelerntes durch eigenes Erleben verinnerlichen und zu „Meinem“ machen kann, desto besser kann ich dich auf deinem Weg begleiten. Meine Lernprojekte im Mai und Juni waren eine Assistenz im EmotionAid Training sowie das dritte und letzte Modul meiner Fortbildung „Integrale Somatische Psychologie“.

Meine neue Website!

Es ist vollbracht – und das ganz ohne ChatGPT! Der ganze Prozess hat doch wesentlich länger gedauert als ich gedacht hatte. Dabei hatte ich großartige Unterstützung:

Copywriterin Kristina hat viele meiner Texte geschrieben. Ihr strategisches Verständnis für und ihr Wissen über den Aufbau einer Salespage schätze ich sehr, ebenso wie ihren charmanten und lockeren Schreibstil!

Monika von Motho-Design hat das wunderbare Design erstellt und mich geduldig in „elementor“ eingeführt, so dass ich selber Text eingeben und Formatvorlagen auf weitere Seiten übertragen konnte. Ein bisschen Erfahrung hatte ich ja zum Glück schon mit WordPress, sehr vieles war aber neu.

Im Laufe des Prozesses wurde irgendwann klar, dass auch neue Fotos her mussten Die Aufnahmen auf meiner bisherigen Website sind reine Rolfing-Fotos und meine Fokus liegt inzwischen sehr viel mehr auf Traumatherapie. Abgesehen davon verändert man sich in 6 Jahren natürlich auch äußerlich. Das Fotoshooting mit Tomas war professionell, entspannt und ging zügig über die Bühne. Vielleicht kennst du das ja auch: ich gefalle mir auf Fotos eher selten! Glücklicherweise ist das bei den Bildern von Tomas anders und darüber bin ich sehr froh!

SEO

Ein weiteres Projekt seit Jahresbeginn ist mein SEO-Kurs bei Jane von Klee. Jane hat die „SEO Schatzkarte“ entwickelt. Die besteht aus vielen ausführlichen und guten Lernvideos von den Grundlagen bis zur SEO Analyse, individuellem Support von Jane oder Sarah und regelmäßigen Co-Workings! Ich nehme viele Erkenntnisse mit über Keywordrecherche und Clusterbildung und vor allem über die Wichtigkeit der Suchintention.

Schreibt über das, was Euch wichtig ist, egal welches Suchvolumen das jeweilige Keyword haben mag. Darauf weist Jane immer wieder hin, wenn man Gefahr läuft sich zu sehr im SEO-Dschungel zu verlieren. Ich habe mich sehr gefreut, dass mehrere Betroffene meinen Blog „Das chronische Erschöpfungssyndrom (CFS) überwinden mit Somatic Experiencing“ gelesen und sich daraufhin bei mir gemeldet haben. Dieses Thema liegt mir wirklich am Herzen! Aus SEO-Sicht betrachtet: das Suchvolumen für „Somatic Experiencing und CFS“ ist = 0.

Da mich die Entwicklung meiner Website gedanklich und zeitlich in den letzten Monaten sehr vereinnahmt hat, blieb nicht so viel Zeit für neue Blogartikel, wie ich mir das gewünscht hätte. Der eine und einzige, der in diesem Jahr bisher entstanden ist, ist dafür extra lang: Die Polyvagaltheorie von Stephen Porges: wie dein Nervensystem ständig für deine Sicherheit sorgt (inkl. 5 Übungen). Vielleicht schreibe ich das nächste Mal über Trauma und chronische Schmerzen oder über Trauma und Autoimmunerkrankungen.

Assistenz im EmotionAid-Training

Kursteilnehmer*innen beim Anwenden von EmotionAid in Kleingruppen zu begleiten und einen Beitrag vor der gesamten Gruppe zu leisten macht Spaß und ist immer wieder auch ein bisschen aufregend. Acht Kurs-Nachmittage plus diverse Vor- und Nachbesprechungen im Assistententeam – eine intensive Zeit! Dies war nicht meine erste Begleitung eines Trainings und mit jedem Mal tauche ich tiefer in dieses faszinierende Thema ein.

Toll finde ich die internationalen Begegnungen, die in diesem Rahmen möglich sind. Dies war ein Training mit einer überwiegend polnischen Gruppe, es gab aber auch Teilnehmer*innen aus der Türkei und der Ukraine. Als Deutsche an einem polnischen Training mit jüdischer Seminarleitung teilzunehmen ist für mich nach wie vor etwas Besonderes. Transgenerationales und kollektives Trauma sind Inhalte dieses Trainings und in einer solchen Gruppe natürlich sehr präsent.

EmotionAid ist eine emotionale Erste Hilfe in Krisen und eignet sich für jeden, jederzeit und überall. Ursprünglich entwickelt wurde dieses Tool für besonders belastete Berufsgruppen, wie Notfall- und Erste-Hilfe-Teams oder Mitarbeiter*innen im Gesundheits- oder Bildungswesen. Viele dort Tätige laufen Gefahr, in einen Burnout oder in eine Mitgefühlserschöpfung zu geraten. Heutzutage sind Krisen das neue Normal und viele Menschen wünschen sich ein Werkzeug, das Ihnen hilft Ihre Resilienz zu vergrößern und wieder Spaß an der Arbeit zu haben. Wenn du mehr darüber wissen möchtest schreib mir gerne.

Fortbildung in Integraler Somatischer Psychologie (ISP) in Köln

Mein letztes von drei Ausbildungsmodulen in Integraler Somatischer Psychologie fand im Juni im UTA in Köln statt. Wie fast immer, bin ich nach diesen Trainings Feuer und Flamme und freue mich darauf, meine Klient*innen damit unterstützen zu können. Zusätzlich zu den Modulen gibt es eine bestimmte Anzahl an Supervisionen und Eigenarbeit, die absolviert werden müssen, um das „richtige“ Zertifikat zu erhalten. Die beiden letzten Termin dafür im August stehen schon fest. Bis dahin gibt es eine Teilnahmebescheinigung!

Teilnahmebescheinigung ISP-Practitioner für Stefanie Wittiber-Schmidt

Ziel von ISP ist die Verkörperung schwieriger Emotionen. Jeder Mensch hat sie, und sie machen Sinn, auch wenn niemand sie gerne fühlen mag. Angst beispielsweise möchte uns schützen. ISP hilft dir, eine Emotion wie Angst, Trauer, Scham oder Wut dasein zu lassen, sie im Körper wahrzunehmen und auszudehnen. Wofür das gut sein soll? Sobald beispielsweise Angst nicht mehr qualvoll an nur einer Stelle gefühlt wird, sondern sich verteilen darf, wirst du sie schon als ein bisschen weniger schlimm erleben. Mit wachsender Kapazität, unangenehme Emotionen zu halten, bekommt dein Gehirn mehr Zeit sie zu verarbeiten und Symptome können nachlassen.

„Traumaopfer können sich erst erholen, wenn sie sich mit den Empfindungen in ihrem Körper vertraut gemacht und sich mit ihnen angefreundet haben.“, Dr. Bessel an der Kolk.

Schmerzhafte Emotionen lösen sich leider nicht von alleine auf, wenn du sie wegdrückst oder ignorierst. Sie wirken dann im Verborgenen weiter. Sie beeinflussen deine Gedanken und deine Reaktion auf Menschen und Situationen in deinem Alltags. Tatsächlich ist wissenschaftlich belegt, dass die Bewusstwerdung und Verkörperung von Emotionen dir nicht nur auf eben dieser emotionalen Ebene guttun, sondern auch dein Denken und dein Verhalten positiv beeinflussen kann.

„Im Zentrum früherer Untersuchungsergebnisse zu den Emotionen, die von Damasio (1999) zusammengetragen wurden, fanden sich deutliche Belege dafür, dass Emotionen entgegen der herkömmlichen Auffassung, sie seien irrational und eher störend für die ‚rationale‘ Kognition, einem angemessenen Verhalten der Versuchspersonen sogar förderlich waren. Sie erleichterten es, in der gegebenen Situation Verhaltensalternativen durchzuspielen und ermöglichten optimalere Entscheidungen zugunsten einer bestimmten Handlungsoption.“ Dr. Raja Selvam

Quilten

Ein leichteres Thema: Im Juni habe ich einen neuen Improv-Quilt genäht…

… und ein weiterer ist fast fertig. Inspiriert dazu hat mich Carolina Oneto.

Vielleicht fragst du dich, was das mit meiner Praxis zu tun hat?

Quilten ist eine Ressource für mich und Ressourcen brauchen wir alle, um wieder in die Ruhe zu finden. Beim Quilten bin ich völlig im Hier und Jetzt. Vor allem das improvisierte Quilten, ohne genauen Plan finde ich sehr entspannend. Einfach Streifen an Streifen nähen und schauen, welcher mir als nächstes gefallen würde, ohne eine konkrete Idee zu haben, wie der fertige Quilt mal aussehen könnte. Dabei verfliegt die Zeit im Nu und ich schaue nicht ein einziges Mal auf mein Smartphone. Was lässt dich in den Flow kommen? Schreib es mir gerne in den Kommentaren!

Bis vor kurzem wusste ich gar nicht, dass es offiziell die Kategorie „Improv-Quilten“ gibt. Tolle Beispiele findest du u. a. bei sewingp oder studioquilts. Es kribbelt mir immer sehr in den Fingern loszulegen, wenn ich die vielen kreativen Quilts sehe.

Um die gute Wirkung von Quilts weiss auch Nico, mit der ich mich im Juni erneut getroffen habe. Sie ist Psychologin, hat lange in den USA gelebt und unter dem Motto „Workshops mit Stoff und Seele“ kannst du mit ihr zu verschiedenen Themen arbeiten. Unser gemeinsames Lieblingsthema sind Erinnerungsquilts als Teil des Trauerprozesses: aus Altem etwas Neues entstehen lassen. Wunderbar finde ich auch ihre Idee „Soulquilt – Sorg für Dich und mach einen Quilt für dein inneres Kind!“

Der Kontakt zu Nico kam durch meinem Blogkurs vom vergangenen Jahr zustande. Zum ersten Mal live gesehen haben wir uns im März in Köln zusammen mit Sabine Salk, die ebenfalls Teilnehmerin des Blogkurses war. Sabine unterrichtet Achtsamkeit, Business Yoga und Vipassana Meditation. Neue Achtsamkeitskurse mit ihr starten im September in Köln. Was dir das bringt? Schau mal hier!

mit Sabine und Nico im Stadtgarten in Köln

Aussichten für den August:

Einen Vortrag über Trauma vorbereiten. Im Kurs „Alles außer Abliefern“ hat die Regisseurin Elma Esrig Lust auf die Entwicklung und Präsentation eines Vortrags gemacht. Daran werde ich ein wenig arbeiten!

Peter Levine hat mal gesagt „Ein Trauma ist die am meisten vermiedene, ignorierte, verleugnete, missverstandene und unbehandelte Ursache menschlichen Leidens.“

Das Wissen über Trauma in die Welt zu bringen ist definitiv mein Herzensprojekt!

Picture of Stefanie Wittiber-Schmidt

Stefanie Wittiber-Schmidt

Heilpraktikerin, Somatic Experiencing, Rolfing Strukturelle Integration, Integrale Somatische Psychologie

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2 Kommentare zu „Praxisrückblick Mai, Juni und dreiviertel Juli 2023“

  1. Liebe Stefanie,
    herzlichen Glückwunsch zu Deiner neuen Webseite. Du hast hier viel Zeit und Herzblut investiert und das ist zu spüren. Deine besondere Expertise und Dein Feingefühl für das Thema „Traumatherapie“ ist ein Geschenk, denn der Zugang dazu ist für viele Betroffene nicht so einfach. Deine Ressourcen im Impro-Quilten gefallen mir auch sehr gut. Freue mich, wenn wir uns mal wieder in Köln austauschen. Alles Liebe auf Deinem Weg, Sabine

    1. Avatar-Foto
      Stefanie Wittiber-Schmidt

      Liebe Sabine,
      herzlichen Dank für Dein wertschätzendes Feedback! Deine Arbeit mit Achtsamkeit ist ja auch sehr wichtig für viele Menschen und wird in diesen Zeiten immer wichtiger werden! Auf das nächste Treffen freue ich mich! Liebe Grüße Stefanie

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