Dass Körperhaltung und Psyche sich gegenseitig beeinflussen, ist ja heute kein Geheimnis mehr. Spätestens seit Charlie Brown Lucy erklärt hat, sie dürfe sich auf keinen Fall aufrichten und den Kopf heben, wenn sie ihre traurige Stimmung ein bisschen genießen wolle, weil es ihr sonst sofort besser ginge, also spätestens seitdem wissen wir, dass unsere Körperhaltung und unsere Emotionen sich nicht voneinander trennen lassen.
Ich möchte Dir hier ein bisschen mehr über das Zusammenwirken von Körper und Seele erzählen. Mit ein wenig Achtsamkeit für deine Körperhaltung und Bewegungen hast du es in der Hand, deinem Körper und deiner Psyche Gutes zu tun.
Möchtest du tiefer einsteigen und deine Haltungs- und Bewegungsmuster grundsätzlich optimieren, dann könnte die Faszienarbeit Rolfing Strukturelle Integration etwas für dich sein.
Feedback Loops zwischen Gehirn und Körper
Dein Körper und dein Gehirn kommunizieren ständig miteinander. Dein Körper informiert dein Gehirn darüber, welche Bewegung deine Muskeln machen und ob sie locker oder angespannt sind, er berichtet über die Position deiner Knochen und Gelenke im Raum und er erzählt deinem Gehirn, wie es deinen Organe geht: Atmest du tief und frei? Schlägt dein Herz ruhig? Funktioniert die Verdauung? Dein Gehirn neigt dazu, das, was dein Körper meldet, zu verstärken. Bekommt es die Info, dass der Körper angespannt ist, zieht es daraus den Schluss, dass gerade im Außen etwas nicht in Ordnung ist und sorgt dafür, dass du wachsam und gewappnet – mit anderen Worten angespannt – bleibst. So entsteht ein sich selbst verstärkender Kreislauf.
Studien belegen Wechselwirkung von Körperhaltung und Emotionen
Deine Gefühle drücken sich in deiner Körperhaltung aus, aber auch umgekehrt wird ein Schuh daraus! Viele Studien belegen den Einfluss von Körperhaltung und Mimik auf deinen emotionalen Zustand. Eine zusammengesunkene Haltung verstärkt deine düstere Stimmung, während Aufrichtung dir helfen kann, mit Stress und Ängsten besser umzugehen und deine Resilienz zu stärken. Vier Studien möchte ich dir hier kurz vorstellen:
Zusammengesunkene Körperhaltung verstärkt düstere Gedanken
Bist du traurig, lässt du vermutlich den Kopf hängen, deine Schultern runden sich und dein Gang ist wenig energisch. Bei Angst machst du dich klein. Auch das zeigt sich in einer zusammengesunkenen Haltung und nach vorn gerundeten Schultern, du atmest nur flach und deine Bewegungen sind eher verhalten. Diese Haltung und dieser Gang wiederum fördern düstere Gedanken und Gefühle.
Bessere Stimmung durch „gefaktes“ Lächeln
Ein Lächeln erfordert die aktive Bewegung deiner Gesichtsmuskulatur, um beispielsweise deine Mundwinkel hochzuziehen. Ein „gefaktes“ Lächeln, durch einem Stift zwischen den Zähnen, lässt dein Gehirn glauben, du seist gerade tatsächlich glücklich. Dein Gehirn schüttet daraufhin Neurotransmitter aus, die diese positive Stimmung weiter fördern. Es ist alleine die muskuläre Bewegung, die dein Gehirn zu „täuschen“ vermag und deine Stimmung verbessern kann!
Mimik erzeugt Emotionen
Zu den gleichen Ergebnissen kommt eine amerikanische Studie. Hier wurden die Teilnehmer angeleitet, 6 Emotionen – Ärger, Ekel, Angst, Freude, Trauer und Überraschung in ihrer Mimik zum Ausdruck zu bringen. Heraus kam, dass die Teilnehmer die von ihnen mimisch dargestellte Emotion jeweils auch gefühlt haben.
Mehr Selbstbewusstsein bei Stress durch aufrechte Sitzhaltung
In Neuseeland wurden 74 Teilnehmer einer Studie nach einem Zufallsprinzip gebeten, sich entweder aufrecht oder zusammengesunken auf einen Stuhl zu setzen. In dieser jeweiligen Sitzhaltung wurden sie dann mit Physioband „fixiert“ und einem Stresstest unterworfen. Die aufrecht sitzenden Teilnehmer fühlten sich dabei selbstbewusster und waren in einer besseren Stimmung als ihre zusammengesunkenen Kollegen. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass eine aufrechte Sitzhaltung dazu beitragen kann, die Resilienz zu stärken.
Rolfing optimiert deine Körperhaltung, Bewegung und Atmung
Du siehst, es lohnt sich, immer mal wieder zu überprüfen, wie du gerade sitzt oder stehst und dich gegebenenfalls aufzurichten. Beobachte doch mal, wie sich das jeweils auf deine Stimmung auswirkt!
Wenn du diese Erfahrungen vertiefen möchtest oder merkst, du kommst an einer bestimmten Stelle allein nicht weiter, unterstütze ich dich gerne mit der Faszienarbeit „Rolfing Strukturelle Integration“!
Die amerikanische Biochemikerin Dr. Ida Rolf erkannte schon vor vielen Jahren, dass Faszien als „Organ der Form“ einen großen Einfluss auf Haltung und Bewegung haben. Aus diesem Verständnis heraus entwickelte sie die klassische Rolfing 10er Serie, in der Rolfer, einer bestimmten Strategie folgend, daran arbeiten, deine Faszien elastisch und gleitfähig zu halten. Übergeordnetes und ganzheitliches Ziel sind eine natürliche und entspannte Aufrichtung, leichte Bewegungen und eine freie Atmung.
Niemand von uns ist ein unbeschriebenes Blatt. Dein Körper erinnert sich an alles, was du erlebt hast und deine Körperhaltung ist nicht zuletzt die Summe deiner Lebenserfahrungen: deiner körperlichen Verletzungen, deiner seelischen Verletzungen und natürlich deiner Bewegungsgewohnheiten. Der Einfluss der Schwerkraft tut ein übriges, das, was aus der Balance geraten ist, weiter zu destabilisieren.
Fazit: Aufrichtung für deine mentale Gesundheit
Eine aufrechte Haltung wirkt sich positiv auf deine emotionale und deine körperliche Gesundheit aus. Sie tut Körper, Seele und Geist gut. Aufgerichtet kannst du leichter atmen, Schultern und Rücken werden entlastet und deine Organen sind nicht eingeengt, sondern haben genug Platz zum Arbeiten.
Rolfing hilft vielen Menschen, ihren Körper besser wahrzunehmen, zur Ruhe zu kommen und körperliche Beschwerden zu lindern. Lies hier gerne mehr über Rolfing oder vereinbare deinen Termin.